Wenn jemand in den Niederlanden beurteilen kann, welche neuen Möglichkeiten für die Natur nach der Sand- und Kiesgewinnung entstehen könnten, dann ist es der Ökologe Gijs Kurstjens. Seit etwa 25 Jahren untersucht er die Auswirkungen der Rohstoffgewinnung auf die Natur an Maas und Rhein in den Niederlanden und Flandern. Gijs Kurstjens stellt fest: „De Lus van Linne kann zu einer Perle der Natur werden.“
„Wir befinden uns mitten in der groß angelegten Umgestaltung des Gebietes. Es hat sich bereits viel verändert. Die Bichterweerd BV, an der Teunesen beteiligt ist, hat hier viel Natur entstehen lassen. Auenwälder und Kiesflächen können sich ungestört entwickeln. Es ist auch gut, dass das Gebiet jetzt für die Öffentlichkeit gesperrt ist, sodass sich die Natur jetzt ungehindert entfalten kann.“
„Dank der Ruhe bietet das Gebiet Unterschlupf für Brutvögel, die empfindlich auf Störungen reagieren, wie Kormorane und Graureiher. In den letzten Jahren haben ganz besondere Vögel wie Löffelreiher, Fischadler und Schwarzmilane das Gebiet als Brutplatz erkundet. Auch viele seltene Pflanzen profitieren von der Flussdynamik. Die natürlichen, unbefestigten Ufer entlang der Maas sind Vorbild für die Ufersanierung andernorts. An den steilen Ufern nisten Uferschwalben und Eisvögel und im Fluss wachsen ausgedehnte Felder von Wasserpflanzen.“
„De Lus van Linne ist darauf ausgerichtet, die Flussdynamik, eine der treibenden Kräfte für eine erfolgreiche Naturentwicklung, maximal zu nutzen. Viele andere Maasplassen sind ein Kompromiss zwischen intensiver und extensiver Erholung, Natur und Landwirtschaft. Sie sind nicht speziell für die Natur konzipiert. Dadurch kann sich das Naturpotenzial nicht voll entwickeln.“
„De Lus van Linne hat das Potenzial, zu einem robusten Naturkern mit einer Fläche von ungefähr 300 Hektar zu werden, mit dem angrenzenden Isabella- und Ooldergreend und Smalbroek, wo äußerst seltene Vögel brüten. Ja, das Gebiet kann zu einer Perle der Natur werden.“
„Die Ruhe im Gebiet bietet Chancen für Arten, die bislang nicht zur Maas zurückgekehrt sind. Wir müssen mit allen Beteiligten sorgfältig abwägen, welche Teile wir öffnen und welche nicht. Im Maasplassen-Gebiet gibt es bereits viele zugängliche Naturgebiete. Es wird interessant sein zu sehen, ob wir die Gestaltung des Gebiets im Hinblick auf den Ruhefaktor optimieren können, indem wir etwa weitere Inseln anlegen.“