Steinbergen ist wie der Schatz im Silbersee...

Die Gegend um Steinbergen ist besonders bei Radfahrern beliebt. Sie ist wunderschön gelegen zwischen Wäldern, Seen, weiten Feldern und der Niers und umgeben von gut ausgebauten Radwegen. Die Natur hat sich hier wunderbar entwickelt. Ein wahres Paradies für Vögel ist die im See angelegte Insel. Dieses Kleinod wurde zu Beginn des Sand- und Kiesabbaus mit Material, das bei der Gewinnung übrig blieb, geschaffen und anschließend der Natur überlassen.

Besonderheiten

Der Standort Steinbergen liegt im „Gemeinde-Dreieck“ Weeze, Kevelaer und Uedem. Anfang 2021 fanden Archäologen im Erweiterungsgebiet einen sehr gut erhaltenen Baumstammbrunnen, der auf 800 Jahre v. Chr. geschätzt wird. Da im Rheinland bislang keine Überreste von Brunnen aus dieser Zeit gefunden wurden, plant das Rheinische Landesmuseum in Bonn, den Brunnen zu restaurieren und im Museum auszustellen. Insgesamt wurden in Steinbergen bisher rund 130 archäologische Funde gemacht. Viele Keramikfunde stammen aus der späten Bronze- und frühen Eisenzeit, also aus der Zeit um 800 v. Chr.

Archeologen bij Steinbergen

Einen Schreckensmoment erlebten die Mitarbeiter von Teunesen im Dezember 2019, als der Vermesser nach einer routinemäßigen Wassertiefenmessung den Schatten eines Autowracks auf den Sonarbildern entdeckte. Nachfragen im Kreis Kleve sorgten für Erleichterung. Vor einigen Jahren hatte die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Weeze mit Genehmigung des Landkreises das Wrack eines VW-Transporters zu Trainingszwecken versenkt. Nach dem Fund wurde das Wrack geborgen und zum Höster Feld, dem heutigen Ausbildungssee der DLRG Weeze, gebracht.

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Umfang und Dauer

Die Kies- und Sandgewinnung wurde vor einigen Jahren abgeschlossen. Das Gelände wird weiterhin für die Aufbereitung und Verladung des Materials genutzt, das in der benachbarten Abgrabung Volbrockshof gewonnen wird. Außerdem befindet sich auf dem Gelände ein Firmensitz des international tätigen Zement- und Fertigbetonherstellers Dyckerhoff GmbH, der die Rohstoffe „frisch“ vom Saugschiff erhält.

Ausführung

Das Gebiet um den See wurde im Rahmen des Arten- und Biotopschutzes komplett neu gestaltet. Mit Ausnahme der Bereiche, die noch für den Transport von Materialien benötigt werden. Das Gewinnungsgebiet fügt sich nun als naturnaher Waldsee schön in die Landschaft ein.

Zukunft / Erweiterungspläne

Teunesen hat eine Genehmigung für eine Erweiterung  Richtung A 57 erhalten. Die Untersuchung und Freigabe durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst ist abgeschlossen und die Archäologen haben mit ihren Untersuchungen begonnen.

Tausende von Bäumen und Sträuchern wurden bereits entlang der Autobahn als Sicht- und Lärmschutz gepflanzt. Um die Freizeitnutzung des Sees zu ermöglichen, wird ein Rad- und Wanderweg angelegt, der von einem Parkplatz aus zugänglich sein wird. Eine Informationstafel am Rande des Abbaugebietes wird über den Lebensraum Altholz in Verbindung mit zwei Edelkastanien informieren. Die Bäume haben aufgrund ihrer Größe und ihrer vielen Höhlen einen sehr hohen ökologischen Wert.