Nähert man sich Lomm, kann man es schon von weitem erkennen: Das Gesicht des Dorfes ist durch die Flutmulde mit Bypass wieder dem Fluss zugewandt. Auch das archäologische Denkmal, die Wassermühle aus dem 15. Jahrhundert, gerät so nicht in Vergessenheit. Und das ist sicher nicht das Einzige, was Teunesen zusammen mit Terraq (DCM) hier erreicht hat. Die Flutmulde wird den Wasserstand der Maas erheblich senken. Gleichzeitig wird dadurch ein großes neues Naturgebiet geschaffen. Und auch der Bypass wird ein besonderes Erholungsgebiet. Mit Anlegestellen für kleine Boote, Rad- und Wanderwegen – viele Anwohner verbringen hier jetzt schon gerne ihre Freizeit.
„Der Bypass ist einer der größten Erfolge in der Zusammenarbeit zwischen Anwohnern und DCM“, sagt der Vorsitzende des Gemeinderates von Lomm, Jac Ewalts. „Es ist schön geworden und das merkt man. Eigentlich sind schon jetzt Maßnahmen wie Schilder mit Verhaltensregeln notwendig, um das Besucheraufkommen in die richtigen Bahnen zu lenken. An schönen Tagen kommen Hunderte von Besuchern, von denen manche sogar in Zelten übernachten, obwohl das Gebiet für die Naherholung gedacht war.“
Um die Jahrhundertwende war der Bau der Flutmulde Lomm einer der ersten Teile des Zandmaas-Projekts: Hochwasserschutz und Renaturierung in Mittel- und Nordlimburg kombiniert mit Sand- und Kiesabbau.
Die ersten Bedenken der Anwohner während des Baus wurden gehört und dank der guten Zusammenarbeit zwischen der Delfstoffen Combinatie Maasdal (DCM) und den Anwohnern freuen sie sich heute über das Ergebnis: besserer Hochwasserschutz, Naherholung und Natur. An Sommertagen wird hier am Sandstrand gerne nach Abkühlung gesucht.
Die Arbeiten in dem Gebiet haben auch eine Begräbnisstätte mit 60 Gräbern und eine Kultstätte für rituelle und religiöse Handlungen aus der Eisenzeit (800 bis 12 v. Chr.) zu Tage gefördert, die von Archäologen als von nationaler Bedeutung angesehen wird.
Der Bau der Flutmulde kostet den Steuerzahler fast nichts: Die Arbeiten werden zum größten Teil durch den Verkauf von Sand und Kies bezahlt.
Nach jetzigem Stand werden die Arbeiten bis 2024 dauern. Der angestrebte Hochwasserschutz ist erreicht. In Absprache mit dem Gemeinderat von Lomm wurde auf der Nordseite der Flutmulde ein Bypass angelegt: faktisch ist dies ein zweiter Auslass der Mulde in die Maas.
Die Umsetzung liegt in den Händen der Delfstoffen Combinatie Maasdal (DCM). Teunesen und der Kiesproduzent Terraq arbeiten in diesem Joint Venture zusammen. Es handelt sich um ein sogenanntes Selbstverwirklichungsprojekt, das DCM auf eigene Kosten und eigenes Risiko durchführt. Rijkswaterstaat und die Stiftung Het Limburgs Landschap sind beim Bau der Flutmulde involviert. In der schwimmenden Aufbereitungsanlage werden Sand und Kies für den Verkauf vorbereitet. Der schwimmende Saugbagger und der Sand- und Kiesklassierer sind vollelektrisch und werden mit 100 % Ökostrom betrieben.
Mauer- und Betonsand und Kies werden über eine Sauganlage an die Oberfläche gefördert. Der Transport des Materials erfolgt per Schiff. Der Oberbodenaushub in dem Gebiet wird in einer Bodenmiete zwischengelagert, um dann später für die Herrichtung verwendet zu werden.
Die Flutmulde und der Bypass werden den Wasserstand der Maas um zwölf Zentimeter senken und ein 17 Hektar großes Erholungsgebiet schaffen. Außerdem wird entlang der Flutmulde ein 100 Hektar großes flussbegleitendes Naturgebiet entstehen, das im Besitz der Stiftung Het Limburgs Landschap sein wird und von dieser verwaltet wird. Die Stiftung wird das Gebiet mit großen Weidetieren bewirtschaften.
DCM sieht Möglichkeiten für eine weitere Entwicklung des Gebietes als Erholungsgebiet in Kombination mit zusätzlicher Sand- und Kiesgewinnung. Dies in Verbindung mit der bestehenden Bebauung rund um de Voort.
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